Redispatch 2.0 – eine strategische Herausforderung.

 

Redispatch 2.0: Hürden in der Organisation, komplexe IT-Entwicklungen, neue unternehmensübergreifende Prozesse und Schnittstellen.

Die Ausgangssituation der Verteilnetzbetreiber im neuen „Resdipatch 2.0“ ist zunächst relativ vergleichbar:

  • Alle Netzbetreiber müssen die Anforderungen an „Redispatch 2.0“ erfüllen, unabhängig von der Größe des Netzes, der Zahl der Anlagenbetreiber, usw.
  • Die neuen Prozesse zum „Redispatch 2.0“ müssen unternehmensintern Bereichsgrenzen überspringen: Früher klar getrennte Abteilungen wie Netzleitstelle, Energiemengenbilanzierung und Abrechnung müssen im Redispatch zusammenarbeiten und sind prozessual verbunden.
  • Es wird eine elektronische Marktkommunikation zwischen den am „Redispatch 2.0“ beteiligten Unternehmen eingeführt: Hierbei werden neue Nachrichtentypen und -formate auch mit neuen Marktpartnern ausgestauscht, die bisher nicht verbunden waren.
  • Es gibt wenige Anbieter für die benötigten IT-Funktionen (als Erweiterungen für bestehende IT-Systeme oder auch als eigenständige Lösung). Die IT-Entwicklung läuft auf Hochtouren – aber verzögert und mit unterschiedlichem Reifegrad.
  • Die Abläufe und Vorgänge sind auch für die Mitarbeiter neu und werden zu Beginn im Oktober nur wenig automatisiert sein (können).

Wie die Anlaufphase im Herbst diesen Jahres sich für den jeweiligen Netzbetreiber gestaltet, ist dann wiederum sehr unterschiedlich:

  • Manche Netzbetreiber werden zwar alle Dinge für den „Redispatch 2.0“ vorbereitet haben müssen. Faktisch wird es aber in den ersten Monaten nur wenige konkrete Eingriffe zum Engpassmanagement geben.
  • Andere Netzbetreiber werden auf Grund der spezifischen Situation im Netz (Art und Anzahl der Anlagen, Struktur des Netzes und der vor- und nachgelagerten Netzebenen, …) direkt mit einer größeren Zahl von „Redispatch 2.0“-Prozessen zu tun haben.

In dieser Situation stellen sich die klassischen Fragen für Veränderungsprozesse:

Wie stark kann ich die IT-gestützten Prozesse automatisieren?

Wo muss ich flexibel bleiben und auf manuelle Eingriffe und Prozessbearbeitungen setzen?

Wie nehme ich die Mitarbeiter mit in diesem Veränderungsprozess?

Wie werden die Marktpartner agieren und reagieren?

Wo muss ich selbst tätig werden und in welchen Bereichen sollte ich auf Dienstleister setzen?

Wie komme ich mit den Anlaufkosten und den Aufwänden im Regelbetrieb zurecht?

Nutze ich Kooperationen mit anderen Netzbetreibern, um die Anlauf- und Investitionskosten auf eine breitere Basis zu stellen?

u.v.a.m.